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Engine of time

     (Der Motor der Zeit )

Anchor 1

Einleitung zum Projekt – Inspiration aus dem Traum

 

In der Nacht zwischen dem 2. und 3. Oktober 2015 träumte ich von etwas Ungewöhnlichem.
Ein unbekannter und enigmatischer Mann, in Anzug und Krawatte gekleidet, trat über die Schwelle meiner Wohnung und übergab mir schweigsam einen mysteriösen Aktenkoffer.
Darin befanden sich Gegenstände die man als kleine, zerbrechliche Kugeln beschreiben könnte, in denen eine warme Lichtquelle brannte.
Diese Kugeln hatten die Funktion in der Luft zu schweben und auf weite Entfernung sichtbar zu sein.
Bei meinem Erwachen schlugen zahllose Fragen Wurzeln in meine Gedanken: wer war er? Woher kam er? Welche war seine Mission, und welche meine?
Monatelang wurde es zu meinem einzigen Ziel, dem Traum Wörter zu verleihen, und den Wörtern Bilder, und so entstand das Projekt Engine of Time (Der Motor der Zeit).

Synopse

 

 

In den S.Factory, zwei Zwillingsfabriken auf dem Planet Erde, leben Menschen und Roboter Seite an Seite und arbeiten mit Hingabe an einem Gemeinsamen Ziel.
Die alltägliche Pflicht besteht daraus die Zutaten eines tausendjährigen Rezeptes zu bearbeitet, um die Zeit zu erhellen. In jedem Sektor der Fabriken herrscht eine perfekte, harmonische Zusammenarbeit die den zeitlosen Synchronismus aufrechterhält und es ermöglicht die Mission zu erfüllen.

 

 

 

Geschichte

 

Engine of Time ist ein Kurzfilm der eine Vintage-Note in sich trägt, der eine Geschichte erzählt ohne festen Niederlass in der Zeit: ob heute, ob morgen, ob immer.

Im Laufe dieser zeitlich ungebundenen Narration erscheinen Hommagen an die unterschiedlichsten Erfindungen des italienischen Genies, von der Ästhetik der Aquädukte des antiken Roms bis hin zum ISSpresso von Argotec & Lavazza, dem Kaffee der entworfen wurde, um im Weltall getrunken zu werden.


Die Erdrotation, die das Abwechseln zwischen Tag und Nacht bestimmt indem sie jederzeit etwa die Hälfte der Erde mit Licht bestrahlt, ist der Grundstein dieser Erzählung.
Wenn es also in der Hemisphäre A gerade Nacht ist, ist es in der Hemisphäre B Tag, und umgekehrt.
Der Hauptgegenstand des Kurzfilms sind die S. Factory, zwei imposante und identische Fabriken, die sich jeweils in einer der beiden Hemisphären befinden und aktiv sind.
Es handelt sich um sehr spezielle Fabriken; sie werden von Arbeitern bewohnt die sich darum kümmern, all das zu beschaffen, herzustellen und zu verwalten was erforderlich ist um die Nächte der Hemisphären mit Himmelskörpern zu schmücken, Elemente der Geschichte die unabdingbar sind um die Zeit zu erhellen und ihre Endlosigkeit zu verewigen.
An der Fassade der S. Factory befindet sich eine große Uhr, die mit einem Lichtsensor ausgestattet ist.
Bei Einbruch der Dunkelheit erkennt der Sensor eine Veränderung im Licht und setzt einen Zeiger in Gang. Dann erhellt eine Lichtanzeige, die den Beginn der Tätigkeiten in der Fabrik ankündigt.
Die vom Sensor aufgefassenen Informationen werden an das Getriebe der Uhr übertragen, welches wiederum den Wärter-Roboter aktiviert.
Dieser bewegt sich, mithilfe der Zahnräder und Seile eines kleinen Sessellifts, durch einen Tunnel der Fabrik bis zur Cinebox, einer Maschine die Musikstücke und aufgenommene Bilder wiedergibt.
Der Roboter macht vor der Cinebox Halt und drückt auf eine Taste um auf Video die Situation in der anderen Hemisphäre, wo es gerade Tag sein muss, zu bestätigen.
Kunst und Klänge werden von der Cinebox als Lichtstrahl durch eine Röhre gesendet, um zwei kleine

Tip-Tap-Roboter zu wecken, die dann zu tanzen anfangen.
Die Vibrationen ihrer rhythmischen Schritte sprühen den Funken der den Verbrennungsmotor zündet, wessen Kolben anfangen auf- und abzusteigen und dadurch die Antriebswelle in Gang setzen.

Daran schließt sich ein Dynamogerät an, und der generierte Strom fließt durch die Kabel bis in die Tiefen der Fabrik damit ihr Herz anfangen kann zu schlagen.
Das Herz wird von metallischen Venen und Arterien unter der Decke getragen.

Seine Schläge setzen die darunterliegende Maschinerie in Gang, die aus vier Hauptteilen besteht:
die Einrichtung die Energie vom Herzen erhält, das Mischgerät, die Fotokamera, das Förderband.

Die Einrichtung die Energie vom Herzen erhält akkumuliert so viel wie nötig ist, damit die gesamte Maschine funktioniert.
Im Mischgerät fließen dann alle Rohstoffe zusammen, die für die Produktion nötig sind.
Die Fotokamera wandelt dann alle Rohstoffe in das Endprodukt um indem sie das Licht erst auffängt und dann wiedergibt.
Schließlich trägt das Förderband das Endprodukt zu den Loren der Roboter die der Lieferung zugewiesen sind.
Das Endprodukt der S. Factory ist eine Saat welche die zukünftige Struktur der Himmelskörper in sich trägt.

In der realen Welt kann ein Himmelskörper nur existieren, wenn ein bestimmtes Gleichgewicht unter den Elementen herrscht, und gleichermaßen werden die Rohstoffe die in den Fabriken benutzt werden um die Samen herzustellen mit Höchstpräzision auf einer besonderen Waage gewogen, die ein perfektes Gleichgewicht erzielt, denn ein gutes Rezept ist Garantie für ein gutes Produkt!
Das Rezept enthält zwei klassische Zutaten, Puderzucker und bunte Bonbons, denen vier weitere zugefügt werden, die die Jahreszeiten darstellen: Vanilleschoten, Meeresessenz, Laub und Winterlikör.
Nachdem sie von mechanischen Armen in Aktenkoffern verstaut wurden, bewegen sich die Samen in Richtung All, von den Händen der Arbeiter getragen die dem Lufttransport zugewiesen sind.
Der Flug in Richtung All besteht aus mehreren Etappen, von einer Raumstation zur anderen, jede in einer anderen Schicht der Atmosphäre.
In 12.000 m Höhe trifft man auf die Station Tropopause, in 55.000 m die Station Stratopause und in 90.000 m die Station Mesopause.
Am Ziel angelangt, werden die Samen in den äußeren Mantel der Atmosphäre eingepflanzt, dann, dank der Vibrationen eines Himmelorchesters, sprießen und verbreiten sie sich bis sie aufblühen, und die Explosion ihrer Blüten wird zum Ursprung der Sterne.
Dann, wenn sich die Erde weitergedreht hat und die ersten Sonnenstrahlen eintreffen, gelangt ihre Aufgabe zu ihrem Ende und ihr Licht verebbt langsam bis es gänzlich erlischt. Schließlich stürzen sie in Richtung Erde und werden zu Sternschnuppen. Dennoch ist es kein Tod, denn so wie der Humus das Leben nährt, so erschaffen sie in ihrem Fall die grundlegenden Elemente der Natur.
Und so wird das unfassbare fassbar, es haucht den Elementen aus denen die Jahreszeiten bestehen Leben ein, und der Planet wird umschlungen von Vanilleblüten im Frühling, Seesternen im Sommer, buntem Laub im Herbst und Schneeflocken im Winter.
Der Tod der Sterne ist Ursprung der Geburt der Jahreszeiten, und vom Tod der Elemente der Jahreszeiten entspringen die Zutaten des tausendjährigen Rezepts, welches dem Leben der Sterne unabdingbar ist: Vanilleschoten, Meeresessenz, Laub, Winterlikör.
Es schließen sich die grundlegenden Zyklen, der Kreis des Lebens, das Abwechseln von Tag und Nacht, das Fließen der Zeit.
In einer Vergangenheit die Milliarden Jahre zurückliegt wurde Materie in massiven Explosionen ferner Galaxien freigelassen, die unseren Planeten in Form von Meteoriten erreichte, aus denen die Grundzutaten des Lebens stammen.
Im Engine of Time können keine einzelnen Sterne existieren, sondern nur die Summe der ineinander verkeilten Teile des Ganzen, die sich gegenseitig ergänzen. Wir Bewohner, Erben des Universums aufgrund unserer tiefgreifenden Verstrickung, wir ernennen uns selbst Hüter dieser kostbaren Hinterlassenschaft indem wir ihr Leben verewigen. Jedes Element das wir beobachten und dem wir horchen trägt Milliarden Jahre Entwicklung in sich, und bewahrt jedes Seufzen des Universums auf.

In unserer Geschichte wurde auch heute Nacht die Aufgabe der Hemisphäre voll und ganz zu Ende gebracht.

Von der Realität zum Bild, kontrolliert der Wärter-Roboter auf Video, dass die Nacht in der anderen Hemisphäre erfolgreich war und bereitet sich auf einen neuen Zyklus vor.
Nun endet unsere Geschichte, genauso wie sie angefangen hat.

Monolog

Jede Maschine birgt wertvolle und geniereiche Mechanismen in sich. 

Habt Ihr euch jemals gefragt, welches unfassbare Geheimnis die Zeit hüten mag?

Diese Geschichte wiederholt sich und verirrt sich zwischen Zahnrädern inmitten von Analogien und Zeitlosen Ereignissen die von den Zeigern und dem Ticken von Uhren getaktet werden.

Ein unsichtbarer, universeller Faden bindet unauflöslich die Bewohner allerorts und aus jeder Epoche.

Pratiche culturali e ancestrali tradizioni vengono tramandate come il più puro dei racconti per 

mantenere vivo il motore del tempo.

Kulturelle Praktiken und antike Traditionen werden wie die reinsten aller Erzählungen weitergeleiten, um den Motor der Zeit am Leben zu halten. Ein gemeinsamer Faden, ein gemeinsames Ziel, eine gemeinsame Sprache wie es die Musik ist. Noten die sich gegenseitig umschlingen und tanzen, und dessen Schwingungen den Funken sprühen der es erlaubt diese Motoren zu versorgen. Das Herz beginnt zu schlagen, es verursacht eine rhythmische Bewegung und die nötige Energie um die Wiege des Lebens zu versorgen.

Das universelle Verlangen nach Schaffung wurde geprägt mithilfe von Buchstaben die in der Stille eines tausendjährigen Rezepts wiederhallen.  Vanilleschoten, Meeresessenz, Laub, Winterlikör, Bonbons und Puderzucker sind die Zutaten die ein hervorragendes Produkt garantieren.

Die Gaben der Welt werden, um neue Materie zu schaffen, modelliert und umgestaltet.

Feine Bindungen und ein präzises Gleichgewicht sind nur einige wenige der Steine des großen Mosaiks, dass das Überleben des Universums sichert. Atom-Flüsse tragen die Materie, zeichnen gewundene Formen und münden in eine einzige Quelle, in der die wichtigsten Strukturen aufbewahrt werden und welche nun unauslöschlich die Geheimnisse von Morgen niederschreiben. Wie ein Mahlstrom der sich unablässlich dreht und dreht, liegt hinter den natürlichen Phänomenen eine akribische Arbeit die in aller Welt mit größter Hingabe und Genauigkeit durchgeführt wird.

Im Mahlstrom dem die Zeit folgt befinden sich die S. Factory, zwei imposante Zwillingsfabriken der Erde, eine auf jeder Hemisphäre. In ihrem Inneren wird nichts dem Zufall überlassen oder für selbstverständlich gehalten: die Bindungen mit der Materie sind unbrechbar.

Das Universum selbst ist ein empfindlicher Mechanismus und die Regeln des Lebens wollen, dass man im perfekten Einklang zusammenarbeitet, um den Zeitlosen Synchronismus aufrechtzuerhalten der es ermöglicht die Mission zu Ende zu führen.

Die Bewohner und Hüter der Erde sind durch einen unzertrennbaren Faden zusammengebunden: genauso wie mit dem Prinzip, dass das Leben schafft, bestimmt das Gesetz der Welt, dass jeder von uns nur einen der Steine des Mosaiks besitzt. Die Handlungen der Hüter der Zeit bestimmen das Überleben.

Mensch und Materie binden sich und brechen im Flug auf in Richtung All, etappenweise, wobei sie Geschehnisse und Momente verewigen als seien sie Diapositive der Genesis.

Die unsichtbare Grenze welche die Erde umschließt wird überschritten, um das All wie mit Pollen im Wind zu besäen. Die Verbindungen der Grenzen spiegeln sich im All wieder, wie in einer Parallelwelt in der Mensch und Materie erneut miteinander verschmelzen.

Es wird die Grenze gestreift, um die Frucht einer erfindungsreichen Arbeit abzulegen.

Die Himmelsmusik verbreitet sich mit ihren Schwingungen im All und auf der Erde, sie ist eine notwendige Bedingung für das Leben. Die Samen gehen auf, sie schenken den Blüten Leben, bis ihre Knospen explodieren und so die Sterne geboren werden.

Von dort oben gesehen erscheint sie wie eine weitläufige, blühende Wiese, die wie Monde in der Nacht scheint. Hypnotisch wie die warme Flamme einer Kerze wärmen sie Herzen, befruchten sie Phantasien, inspirieren sie Träume.

Die Erdrotation führt zu den ersten Strahlen des Sonnenaufgangs, bis die Sterne ihre Aufgabe beenden. und ihr Licht zart flackert bis es ausgeht. Sie verlassen nun das Firmament und stürzen zur Erde als Sternschnuppen.

Dennoch ist es kein Tod, denn so wie der Humus das Leben nährt, so erschaffen sie in ihrem Fall die Atome und Zellen in der Natur.

Wie eine Weberin die ihre Fäden gekonnt flechtet, webt der Sternenstaub ein weiteres Mal seine eigene Struktur und zeichnet somit die nachthimmlischen Bilder die die Jahreszeiten ausmachen: Vanilleblumen im Frühling, Meeresterne im Sommer, buntes Laub im Herbst und Schneeflocken im Winter.

Erneut wie Pollen im Wind befruchten die Früchte der Sterne die Welt, um das Wasser der Ozeane zu bewohnen und die Erde der Kontinente zu bedecken.

Doch der Mahlstrom mischt weiter und weiter, bis er in all dieser Bewegung dazu bestimmt ist zu verscheiden.

Die Elemente der Welt geben sich ihr zurück, um grundsätzliche Zutaten des Lebens zu werden: Vanilleschoten, Meeresessenz, Laub und Winterlikör. Das Tausendjährige Rezept ist der Motor der Zeit.

Wir, die Bewohner, Erben des Universums aufgrund unserer Tiefen Verbindung, ernennen uns selbst Hüter dieser wertvollen Hinterlassenschaft, indem wir ihr Leben verewigen.

Jedes beobachtete Element schließt Milliarden Jahre Evolution in sich, und weist Übereinstimmungen vor mit all dem, was es umgibt.

In jedem Element dem gehorcht wird erklingen die Seufzer des Universums.

Die Wiederholung von Schemen und Augenblicke zeichnet die Linie des Lebens dieses wundervollen, komplexen Motors.


 


 

Texte von Ilenia Locci

 

Deutsche Version

Übersetzung von Jan R. Berger

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